Die Sperrung der A45 zwischen Lüdenscheid und Lüdenscheid-Nord bedeutet einen großen Einschnitt für die ganze Region Südwestfalen. Die A45 ist die wichtigste Nord-Süd-Achse für unsere Region – vor allem auch für den Speditions- und Logistikverkehr. Die Sperrung der Talbrücke Rahmede bringt bereits weitreichende Einschränkungen und Mehrbelastungen für die Industrieregion Südwestfalen mit sich.
Brücke wird gesprengt
Die Autobahn GmbH hat vor wenigen Wochen erklärt, dass ein Neubau wohl fünf Jahre in Anspruch nehmen wird. Bundesverkehrsminister Wissing bestätigte nun, dass die Brücke in einem knappen halben Jahr gesprengt werden soll. Die damit einhergehende jahrelange Stilllegung der Brücke würde einen hohen wirtschaftlichen Schaden bedeuten, für die heimische Wirtschaft generell (Just-In-Time-Lieferungen) und insbesondere für die zahlreichen national und international agierenden Speditions- und Logistikunternehmen unseres Raumes. Auch die vielen Pendler aus und in Richtung Siegen-Wittgenstein nutzen die A45 als tägliche Route. Mit Blick auf den ohnehin schon vorhandenen Fachkräftemangel gilt es an dieser Stelle schnelle Lösungen zu erarbeiten.
Unser 7-Punkte-Plan
Zusammen mit der SGK NRW fordern wir in einem 7-Punkte-Plan die beteiligten Akteuren zu schnellem Handeln auf. Es geht um die folgenden Punkte:
- einen regelmäßigen Austausch zwischen Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, IHK in Südwestfalen, Straßen NRW, Autobahn GmbH, den Kreisen und Kommunen sowie den Abgeordneten aus Land und Bund („runder Tisch“) über die aktuelle Sachstandslage im Bezug auf die Sperrung und der daraus folgenden Maßnahmen,
- ein Neubau der Talbrücke Rahmede muss höchste Priorität im Bund und im Land NRW haben; hierzu bedarf es eines maximal beschleunigten Planungs- und Genehmigungsverfahrens,
- für Reisende im Fernverkehr muss es eine frühzeitige Warnung der Sperrung bzw. Beschilderung zur Umfahrung geben. Sowohl aus Dortmund kommend in Richtung Süden, als auch aus Siegen kommend in Richtung Norden.
- es bedarf sicherer und langfristiger Lösungen für die Unternehmen in Südwestfalen mit Verlegung von Gütern von der Straße auf die Schiene, da wo das möglich ist,
- soweit dies noch nicht geschehen ist, sollen unverzüglich alle Brücken entlang der A45 auf ihre Statik untersucht werden, um eventuell drohende weitere Sperrungen frühzeitig zu ermitteln und dementsprechend im regionalen Straßennetz von Bundes-, Landes-, Kreis- und Kommunalstraßen einen regionalen „Mobilitäts-Krisenplan“ zu erstellen, der auch die Einsatzpläne und Erreichbarkeitszeiten z.B. von Rettungsdiensten berücksichtigen muss,
- eine Bundesratsinitiative der NRW-Landesregierung zur Beschleunigung viel zu langer Planungsverfahren, insbesondere bei überregional bedeutsamen Infrastrukturprojekten; dabei kann eine Evaluierung und ggf. Reaktivierung des sogenannten „Verkehrswegeausbeschleunigungsgesetzes“ geboten sein, das nach der Wiedervereinigung 1990 einen sehr schnellen Ausbau der Infrastruktur in den „neuen Bundesländern“ ermöglichte.
- Einrichtung eines eigenen Hilfsfonds für Betroffene, die durch die Sperrung der maroden Autobahnbrücke in Not geraten sind.